Risikolebensversicherung abschließen trotz Anorexie – ein Praxisbeispiel

Bei einer Anorexie handelt es sich um eine krankhafte Essstörung, die besser unter dem Namen Magersucht bekannt ist. Betroffene versuchen, ihr Körpergewicht auf ein extremes Untergewicht zu reduzieren aus Angst, sie seien zu dick. Da sich die Krankheit sowohl körperlich als auch psychisch negativ auf die Betroffenen auswirkt, ist der Abschluss einer Risikolebensversicherung kein Selbstläufer. Dennoch ist es prinzipiell möglich, trotz Anorexie eine Risikolebensversicherung abzuschließen, wie wir Ihnen anhand des folgenden Praxisbeispiels zeigen möchten.

Anorexie als Gesundheitsrisiko bei einer 25-jährigen Tänzerin

Frau M. hat früh mit dem Tanzen begonnen. Schon seit ihrem 5. Lebensjahr tanzt sie Ballett, inzwischen hat sie Engagements an verschiedenen großen Theatern. Das Tanzen ist ihre Leidenschaft und ihr Beruf, doch das nicht ohne Preis: Um ihr leichtes Gewicht zu erreichen und zu halten, hat sich Frau M. selbst abgemagert. Bald hungerte sie aber nicht nur aus Berufsgründen, sondern empfand sich auch darüber hinaus als zu dick. Angesichts ihrer deutlichen Unterernährung machten sich ihre Familie und Freunde zunehmend Sorgen und drängten sie, sich psychologische Unterstützung zu suchen. Nach einem Schwächeanfall mit anschließendem Krankenhausaufenthalt willigte Frau M. schließlich ein.

Charakteristische Symptome und Ursachen einer Anorexie

Die psychosomatische Krankheit betrifft vor allem Frauen und junge Mädchen. So erkranken etwa 0,5 % der Frauen zwischen 15 und 35 Jahren an Anorexie. Obwohl Männer deutlich seltener betroffen sind, können auch sie die gefährliche Essstörung entwickeln. Charakteristische Symptome und Ursachen der Krankheit sind:

  • starker, selbstverursachter Gewichtsverlust bis hin zum Untergewicht und/oder Bemühung, das Gewicht zu halten
  • Hungern und Vermeidung hochkalorischer oder fetthaltiger Lebensmittel
  • exzessives Treiben von Sport
  • Körperschemastörung (falsche Einschätzung des eigenen Körpers, durch die Anorexie-Patienten immer noch Problemzonen an sich finden, obwohl sie bereits völlig abgemagert sind)
  • hormonelle Veränderungen (als Folge der Unterernährung bleibt die Regelblutung aus)

Die Ursachen sind vielseitig und können sich gegenseitig beeinflussen. Forscher gehen von gesellschaftlichen, psychologischen, anlagebedingten und biologischen Faktoren aus. Sowohl die Orientierung an Models und gesellschaftlich bestimmten Idealmaßen als auch pubertätsbedingte Veränderungen des Körpers, Essgewohnheiten der Familie, oder die genetische Anlage, Magersucht zu entwickeln, können Auslöser sein.

Inzwischen befindet sich Frau M. in Therapie und macht Fortschritte. Sie hat vor zwei Jahren sogar jemanden kennengelernt und verstanden, dass ihre Essstörung einer gesunden Beziehung im Wege steht. Nun möchten sie und ihr Partner heiraten und denken auch darüber nach, eine eigene Wohnung oder ein Haus zu kaufen. Um sich gegenseitig bei allen zukünftigen finanziellen Entscheidungen abzusichern, wollen sie beide eine Risikolebensversicherungen abschließen. Auf diese Weise ist der jeweilige Partner im plötzlichen Todesfall des anderen – beispielsweise durch einen Unfall – finanziell abgesichert.

Allerdings stellt sich bei der Recherche nach einem geeigneten Versicherer schnell heraus, dass Frau M.s Anorexie den Abschluss einer Risikolebensversicherung erschwert. Mehr noch: Es ist sogar wahrscheinlich, dass ihr Antrag abgelehnt wird. Um das zu vermeiden, beschließt sie, professionelle und unabhängige Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Wir finden Lösungen bei Vorerkrankungen

Gerne unterstützen wir Sie beim Abschluss Ihrer Risikolebensversicherung. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf und fordern Sie spezielle Versicherungsangebote bei Vorerkrankungen bei uns an – natürlich kostenfrei!

In unserer langjährigen Tätigkeit als unabhängige Versicherungsmakler haben wir bereits viele Mandanten mit den unterschiedlichsten Vorerkrankungen betreut. Unser Vorgehen bei der Vermittlung einer Risikolebensversicherung ist darauf spezialisiert, eine Antragsablehnung und damit eine Eintragung in die Sonderwagsniskartei der Lebensversicherer zu vermeiden.

Risikolebensversicherung trotz Anorexie erfolgreichen abgeschlossen

Nachdem Frau M. mit uns Kontakt aufgenommen und uns ihre Situation geschildert hatte, haben wir sie über die Gesundheitsprüfung der Risikolebensversicherer informiert. Mit dieser Prüfung erhalten die Versicherungsunternehmen ein möglichst genaues Bild vom Gesundheitszustand des Antragstellers und können das individuelle Gesundheitsrisiko entsprechend kalkulieren. Dabei gilt: je höher das Risiko, desto höher der Beitrag für die Versicherung. Sollte das Risiko trotz höherer Beiträge zu hoch sein, wird der Antrag abgelehnt. Zudem erfolgt ein Eintrag in die sogenannte Sonderwagniskartei, die von allen Risikolebensversicherern eingesehen werden kann. Die Erfolgschancen jeder weiteren Antragstellung bei anderen Versicherern sind dann noch geringer.

Um eine Antragsablehnung unbedingt zu vermeiden, haben wir Frau M. zunächst gebeten, den für die Gesundheitsprüfung typischen Fragebogen vollständig und wahrheitsgemäß auszufüllen. Dieser umfasst neben den allgemeinen Personenangaben auch folgende Fragen:

  • Welche Beschwerden und Symptome treten auf?
  • Wann begann die Krankheit?
  • Welche Medikamente werden genommen?
  • Gab es einen Rückfall?
  • Befinden Sie sich in psychotherapeutischer oder psychologischer Behandlung?
  • Gab es Suizidversuche?

Dem Fragebogen musste Frau M. außerdem ärztliche Befunde und Berichte über den Krankheitsverlauf beifügen. Anschließend wurden die erfassten Daten von uns anonymisiert, um sie im Rahmen einer Ausschreibung verwenden zu können. Die Ausschreibung führten wir durch, um interessierten Versicherern die Chance zu geben, ein konkretes Angebot zu unterbreiten. Da es sich um eine anonymisierte, unverbindliche Anfrage handelte, konnten wir sowohl eine Antragsablehnung als auch ein Eintrag in die Sonderwagnikartei umgehen.

Kurz darauf trafen die ersten Angebote derjenigen Versicherer ein, die bereit waren, Versicherungsschutz zu gewähren. Im Rahmen unseres Angebotsvergleichs prüften wir alle Angebote, um dasjenige mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis zu ermitteln. Zusammen mit Frau M. haben wir uns schließlich für das zweitgünstigste Angebot entschieden. Im Vergleich zum günstigsten Anbieter bot es den Vorteil, bei Abschluss einer Immobilienfinanzierung den Versicherungsschutz ohne erneute Gesundheitsprüfung erhöhen zu können (Nachversicherungsgarantie). Dies spielte Frau M.s Vorhaben, eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen, besonders in die Karten und rechtfertigte den leicht höheren Versicherungsbeitrag.

Beitrag veröffentlicht in: Lebensversicherung

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