Risikolebensversicherung mit Hodentumor abschließen

Mit einer Risikolebensversicherung können Sie Ihre Familienmitglieder oder Geschäftspartner im Todesfall finanziell absichern. Oft wird die Versicherung im Rahmen eines Hausbaus oder einer Immobilienfinanzierung abgeschlossen, damit der aufgenommene Kredit abgesichert ist. Die Möglichkeiten und Tarife einer Risikolebensversicherung sind sehr vielseitig und können auf die Lebenssituation des Interessenten abgestimmt werden.

Bei Vorerkrankungen können Risikozuschläge oder Antragsablehnungen drohen

Bei Vorliegen von Vorerkrankungen oder bei Ausübung riskanter Hobbys ist der Antrag auf Versicherungsschutz kein Selbstläufer. So können die Lebensversicherer aufgrund des erhöhten Gesundheits- und Sterberisikos zusätzliche Risikozuschläge verlangen. Je nach Schwere des Falles kann sogar der Antrag abgelehnt werden. Aus diesem Grund sind viele Interessenten mit Vorerkrankungen abgeschreckt, einen Antrag für eine Risikolebensversicherung zu stellen.

Allerdings ist diese Angst in den meisten Fällen unbegründet, da selbst bei schweren Vorerkrankungen mithilfe unserer anonymisierten Voranfrage eine passende Lebensversicherung gefunden werden kann. In diesem Praxisbeispiel erfahren Sie, wie wir unserem Mandanten Herrn W. trotz seiner Erkrankung an Hodentumoren eine für seine Lebenslage ideale Risikolebensversicherung vermittelt haben.

Praxisbeispiel Herr W.: Familienvater und Anwalt mit Kanzlei

Bei unserem Mandanten Herrn W. handelt es sich um einen 43-jährigen Ehemann mit zwei Kindern. Er besitzt zwei Studienabschlüsse und arbeitet derzeit als selbstständiger Patentanwalt. Der nächste Schritt in seiner beruflichen Laufbahn besteht im Kauf einer Anwaltskanzlei, für den seine Bank eine Risikolebensversicherung als Absicherung verlangt.

Tumorerkrankungen als gesundheitlicher Risikofaktor

Aus beruflicher Sicht besteht bei unserem Kunden keine erhöhte Unfallgefahr, da sich seine Tätigkeit fast ausschließlich im Büro abspielt. Des Weiteren liegen bei Herrn W. keine gefährlichen Hobbys vor. Vorteilhaft für die Risikoeinschätzung ist außerdem, dass er normalgewichtig und Nichtraucher seit über 10 Jahren ist.

In den letzten 10 Jahren wurden bei Herrn W. Hodentumore diagnostiziert, welche jedoch erfolgreich entfernt wurden. Der erste Fall ereignete sich 2013, als sich der Hodentumor durch Schmerzen bemerkbar machte. Dieser wurde zeitnah von Dezember 2013 bis März 2014 entfernt und mit einer Chemotherapie in vier Zyklen behandelt, weshalb Herr W. in diesem Zeitraum arbeitsunfähig war.

Die Nachsorgeuntersuchungen waren zunächst unauffällig gewesen, jedoch bildeten sich im Herbst 2015 erneut Hodentumore. Aus diesem Grund war Herr W. mehrmals in der Klinik für Thoraxchirurgie in stationärer Behandlung. Im September und Oktober 2015 fand jeweils rechts und links eine Thorakotomie mit der Entfernung der Residualtumore statt.

Insgesamt hat unser Mandant alle Eingriffe gut vertragen und ist seit Juni 2022 komplett beschwerdefrei, weshalb keine weiteren Behandlungen in Zusammenhang mit Tumorerkrankungen vorgesehen sind.

Quelle: International Agency for Research on Cancer 2018

Weiterhin befand sich unser Mandant 2017 in zahnärztlicher Behandlung aufgrund einer Wurzelspitzenresektion und ist generell auch regelmäßig für Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt.

Auch mit überstandener Tumorerkrankung ist eine Risikolebensversicherung möglich

Aufgrund seines Wunsches nach einer Risikolebensversicherung in Kombination mit seiner gesundheitlichen Vorgeschichte wandte sich Herr W. an uns. Nach einer ausführlichen Beratung baten wir unseren Kunden, Fragebögen zur Risikoermittlung auszufüllen sowie ärztliche Dokumente, die seinen Krankheitsfall detailliert beschreiben, einzureichen.

Bei den Fragebögen handelte es sich einerseits um einen zur allgemeinen Fragebogen mit generellen Gesundheitsfragen und zum anderen einen Fragebogen zu Tumorerkrankungen. Zu beiden Fragebögen war zusätzlich jeweils ein weiteres Beiblatt auszufüllen, in dem die Krankheitsfälle chronologisch zusammengefasst wurden. Bei den von Herrn W. beigefügten Dokumenten waren Berichte und Entlassungsbriefe von den entsprechenden Kliniken und Fachärzten enthalten.

Wichtig ist hierbei, auf vollständige und wahrheitsgemäße Angaben zu achten, da der Versicherungsnehmer gegenüber dem Versicherer in der Pflicht steht, seine Krankheitsgeschichte detailliert zu schildern. Bei Verletzung dieser Pflicht kann mit Leistungskürzungen oder gar Leistungsverweigerung seitens des Versicherers gerechnet werden.

Nachdem uns alle Dokumente eingereicht wurden, anonymisierten wir im nächsten Schritt die Unterlagen unseres Kunden, sodass keine Rückschlüsse mehr auf seine Person gezogen werden konnten. Dank unserer anonymen Risikovoranfrage können wir bei unterschiedlichen Versicherungsunternehmen Angebote einholen und diese miteinander vergleichen. Der große Vorteil hierbei besteht darin, dass die Versicherer durch die Anonymisierung nicht in der Lage sind, im Falle einer Ablehnung den Interessenten in ihrem System zu hinterlegen. Auf diese Weise wird auch vermieden, dass er in die sogenannte Sonderwagniskartei eingetragen wird, auf die eine Vielzahl unterschiedlicher Versicherer Zugriff haben.

Zwar folgten auf unsere Voranfrage für Herrn W. Ablehnungen sowie Angebote mit Risikozuschlägen, doch fanden wir schließlich einen passenden Anbieter. Wir entschieden uns gemeinsam mit Herrn W. für einen Abschluss bei einem Versicherer aus Stuttgart, bei dem wir dank zusätzlich eingereichter Unterlagen den Risikozuschlag noch deutlich reduzieren konnten. Die Finanzierung der Anwaltskanzlei von Herrn W. ist nun mit einem monatlichen Beitrag von 103,54 Euro über eine Laufzeit von 20 Jahren finanziell abgesichert. Die im Vertrag festgelegte Versicherungssumme beträgt hierbei 500.000 Euro.