Risikolebensversicherung abschließen trotz Niereninsuffizienz – ein Praxisbeispiel
Unter einer Risikolebensversicherung versteht man einen Hinterbliebenenschutz, der im Todesfalle des Versicherungsnehmers dessen Familie, Geschäftspartner oder andere vertraglich festgehaltene Personen finanziell absichert. Kommt es zum Ernstfall, so wird die vereinbarte Versicherungssumme ausgezahlt, mit der laufende Kosten beglichen werden können. Darüber hinaus kann der Abschluss einer Risikolebensversicherung auch von Banken für die Absicherung großer Kreditsummen verlangt werden, etwa für ein Immobiliendarlehen.
Warum sich Vorerkrankungen auf den Abschluss einer Risikolebensversicherung negativ auswirken können
Leidet die zu versichernde Person an einer oder mehrerer Vorerkrankungen, zum Beispiel an einer Niereninsuffizienz, so ist dadurch der Abschluss einer Risikolebensversicherung erschwert. Entweder werden dann höhere Beiträge erhoben oder aber es kommt gar nicht erst zum Versicherungsabschluss, wenn das zu versichernde Gesundheitsrisiko zu hoch ist. Risikolebensversicherer überprüfen nämlich nach Eingang des Antrages genau, wie sich die Vorerkrankungen auf die Gesundheit und Lebenserwartung der zu versichernden Person auswirken könnten. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um psychische Krankheiten oder physische handelt.
Eine Antragsablehnung sollte in jedem Fall vermieden werden, da diese zu einem Eintrag in das Sonderwagnisregister der Versicherer führt. Stellt man nach einer Antragsablehnung einen weiteren Antrag bei einem anderen Versicherer, hat dieser die Möglichkeit, das Register einzusehen. Findet er dann einen Eintrag vor, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch er den Antrag ablehnt. Deshalb erschwert ein Eintrag im Sonderwagnisregister den erfolgreichen Abschluss einer Risikolebensversicherung zusätzlich.
Um eine Antragsablehnung zu verhindern, sollte man sich an einen unabhängigen Versicherungsmakler wenden, der eine sogenannte anonymisierte Risikovoranfrage stellt. Da es sich dabei nicht um einen offiziellen Antrag handelt, kann es auch nicht zu einer Ablehnung kommen. Wie die Risikovoranfrage konkret funktioniert, zeigt das folgende Praxisbeispiel.
Praxisbeispiel: Trotz Niereninsuffizienz Risikolebensversicherung abschließen
Herr R. ist ein 30 Jahre alter Frührentner. Unfreiwillig musste er seine Tätigkeit als Bürokaufmann vor einigen Jahren stark reduzieren, da sein körperlicher Zustand keine hohen Belastungen mehr zulässt. Seit frühster Kindheit leidet er an einer Niereninsuffizienz. Mitte 2014 verschlechterte sich sein Zustand drastisch und es kam zu einer Nierentransplantation. Seit September letzten Jahres weist er außerdem erhöhte Eiweißwerte im Urin auf, ein Indiz für die Dysfunktion seiner Niere. Seitdem ist Herr R. auf regelmäßige Dialysebehandlungen angewiesen.
Herr R. weiß, dass er sich stets auf seine Mutter verlassen kann. Auch wenn er sich körperlich in einer schwierigen Lage befindet, liegt es ihm sehr am Herzen, ihr seine Dankbarkeit zu zeigen. Da seine Mutter schon lange von einem kleinen Haus im Grünen träumt, entscheidet er sich schließlich, ihr diesen Traum zu erfüllen. Er hat bereits eine geeignete Immobilie im Blick, die den Vorstellungen seiner Mutter entspricht und genug Platz für die beiden bieten würde. Ein Hindernis steht dieser großen Überraschung allerdings noch im Weg: Nach dem Gespräch mit seinem Bankberater legt dieser ihm den Abschluss einer Risikolebensversicherung zur Absicherung des Immobilienkredites nahe. Ohne diese Form der Absicherung würde die Bank ihm die Kreditsumme verwehren.
Risikolebensversicherung zur Absicherung von Baukrediten
Banken fordern zur Absicherung ihrer Kredite oft den Abschluss einer Risikolebensversicherung. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass der Kredit auch dann zurückgezahlt werden kann, wenn der Kreditnehmer plötzlich verstirbt.
Für den Immobilienkredit benötigt Herr R. eine Risikolebensversicherung mit einer Versicherungssumme von etwa 175.000 Euro über eine Laufzeit von 30 Jahren. Aufgrund seiner Niereninsuffizienz ist ihm bewusst, dass der Abschluss einer Risikolebensversicherung problematisch ist. Er beschließt daher, sich professionelle Hilfe für den Versicherungsabschluss zu holen und wendet sich an uns als unabhängige Versicherungsmakler.
Wir finden Lösungen bei Vorerkrankungen
Gerne unterstützen wir Sie beim Abschluss Ihrer Risikolebensversicherung. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf und fordern Sie spezielle Versicherungsangebote bei Vorerkrankungen bei uns an – natürlich kostenfrei!
In unserer langjährigen Tätigkeit als unabhängige Versicherungsmakler haben wir bereits viele Mandanten mit den unterschiedlichsten Vorerkrankungen betreut. Unser Vorgehen bei der Vermittlung einer Risikolebensversicherung ist darauf spezialisiert, eine Antragsablehnung und damit eine Eintragung in die Sonderwagsniskartei der Lebensversicherer zu vermeiden.
Sonderlösung bei Baufinanzierung machte Abschluss einer Risikolebensversicherung möglich
Um für Herrn R. zu ermitteln, welche Versicherer bereit wären, ihn zu versichern, haben wir eine Risikovoranfrage gestellt. Obwohl es sich nicht um eine offizielle Antragstellung handelt, wird hier trotzdem mit den realen, aber anonymisierten Daten gearbeitet. Neben den obligatorischen Angaben zu Person und Beruf sind vor allem Informationen zu eventuell vorliegenden Vorerkrankungen wichtig. Im Falle von Herrn R. waren deshalb eine Reihe von Fragen zu seiner Niereninsuffizienz zu beantworten. Außerdem wurden Daten zu Herrn R.s anderen Vorerkrankungen erhoben: Kniegelenkbeschwerden, Hyperparathyreoidismus (Überfunktion der Nebenschilddrüse) und Hypertonie (Bluthochdruck). Positiv zu vermerken war, dass Herr R. Nichtraucher ist und keine riskanten Hobbys ausübt.
Anhand der erhobenen Daten konnten die angefragten Risikolebensversicherer das zu versichernde Risiko genau kalkulieren. Durch die Anonymisierung war ein Rückschluss auf Herrn R. nicht möglich. Wegen seiner gravierenden Vorerkrankungen zeigte sich jedoch leider kein einziger Versicherer bereit, ihm Versicherungsschutz zu bieten. Herr R. zeigt sich sehr niedergeschlagen, hätte er seiner Mutter doch gerne den Wunsch vom Haus im Grünen erfüllt.
Auch wenn die Risikovoranfrage nicht zum gewünschten Ziel führte, waren damit noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Da Herr R. die Risikolebensversicherung für einen Baukredit benötigte, haben wir von einer Sonderlösung im Rahmen einer Baufinanzierung Gebrauch gemacht. Bei dieser Form der Risikolebensversicherung muss nur das Kriterium erfüllt sein, dass die Versicherung im Zusammenspiel mit einer Baufinanzierung abgeschlossen wird. Der Gesundheitszustand wird in diesem Fall nicht überprüft. Zugleich ist die Versicherungssumme aber auf 150.000 Euro begrenzt. Dies war für Herrn R. unproblematisch, sodass er für 31,50 Euro pro Monat doch noch die von seiner Bank gewünschte Risikolebensversicherung abschließen konnte.