Risikolebensversicherung abschließen trotz Morbus Crohn – ein Praxisbeispiel

Eine Risikolebensversicherung dient dazu, die Angehörigen des Versicherungsnehmers im Todesfall abzusichern. Besonders wenn es sich um den Hauptverdiener der Familie handelt, ohne dessen regelmäßiges Einkommen der Partner oder die Familie schnell in Not geraten würde, ist eine Risikolebensversicherung unabdingbar, um die Kosten der Angehörigen mittelfristig decken oder eventuell noch laufenden Kredit weiter abbezahlen zu können.

An einem Fallbeispiel aus unserer täglichen Praxis möchten wir Ihnen demonstrieren, wie sich der Abschluss einer Risikolebensversicherung für Menschen mit schweren Vorerkrankungen gestalten kann. Im konkreten Fall geht es um eine Person, die an Morbus Crohn erkrankt ist. Dabei handelt es sich um eine chronische Dickdarmentzündung, die zumeist in Schüben auftritt. Das bedeutet, dass es Betroffenen monatelang gut gehen kann, bis der nächste Schub wieder für Beschwerden sorgt. Besonders problematisch ist das stark erhöhte Risiko für Dickdarmkrebs, welches nicht jeder Risikolebensversicherer tragen möchte. Im vorliegenden Fall ist es dem Mandanten dank unserer Ausschreibung und eingehenden Beratung dennoch gelungen, eine Risikolebensversicherung erfolgreich abzuschließen.

Morbus Crohn als Gesundheitsrisiko bei einer 30-jährigen Bürokauffrau

Frau L., eine 30-jährige Bürokauffrau und Mutter von zwei Kindern, 3 und 5 Jahre alt, ist letztes Jahr mit ihrem Mann und ihren Kindern ins eigene Haus gezogen. Um sich das Haus leisten zu können, mussten sie einen Kredit aufgenommen. Da ihr Mann Künstler ist und kein geregeltes Einkommen hat, ist Frau L. Hauptverdienerin der jungen Familie und denkt darüber nach, was im Falle ihres verfrühten Todes passieren würde. Schließlich möchte sie, dass der Lebensunterhalt ihrer Familie gesichert ist, der Kredit abgezahlt werden kann und ihre Kinder und ihr Mann weiter in dem Haus leben können.

Frau L. informiert sich in dem Zuge über die Möglichkeiten einer Risikolebensversicherung, muss aber feststellen, dass sie aufgrund ihrer Vorerkrankung Morbus Crohn den Bestand eines erhöhten Gesundheitsrisikos erfüllt. Dadurch könnte ein Antrag im schlimmsten Fall sogar abgelehnt werden. Da Frau L. gelesen hat, dass in den meisten Fällen eine Risikoprüfung stattfindet, weiß sie, dass der Versuch, ihre Krankheit zu verschweigen, wenig Sinn hat und auch ein großes Risiko birgt.

Achtung: Vorerkrankungen nie verschweigen

Sollte sich nach dem Versterben des Versicherungsnehmers herausstellen, dass er schwerwiegende Vorerkrankungen verschwiegen hat, bleibt die Zahlung des Lebensversicherers an seine Angehörigen im schlimmsten Fall aus. Daher: Verschweigen lohnt sich in keinem Fall!

Warum Morbus Crohn den Abschluss einer Risikolebensversicherung erschwert

Morbus Crohn gehört zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und verläuft meist schubweise. Aufgrund der Entzündung der Darmschleimhaut werden Schleim und Blut abgesondert, wodurch die typischen Symptome Bauchschmerzen und Durchfall auftreten. Die Ursachen für die Krankheit sind bislang noch nicht geklärt, möglich ist jedoch ein Zusammenhang mit genetischer Veranlagung, Autoimmunreaktion und ungünstigem Lebensstil.

Bis heute kann die Krankheit nicht vollständig geheilt werden, sondern die Entzündungsprozesse nur verlangsamt bzw. gelindert werden. Die Krankheit ist dabei von Patient zu Patient unterschiedlich schwer. Für den Risikolebensversicherer stellt die Morbus Crohn-Erkrankung aber insofern ein erhöhtes Gesundheitsrisiko dar, als betroffene Versicherungsnehmer mit höherer Wahrscheinlichkeit an Darmkrebs erkranken als gesunde Menschen.

Info: Erhöhtes Risiko für Darmkrebs bei Morbus Crohn?

Während die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken, bei Patienten mit Colitis ulcerosa relativ hoch ist (nach Angaben der Techniker Krankenkasse erkranken nach 10 Jahren Colitis ulcerosa 20 von 1000 Patienten auch an Darmkrebs, nach 30 Jahren sogar 180 von 1000), ist das Risiko bei Morbus Crohn-Patienten laut Experten deutlich geringer. Zwar sind auch sie häufiger von Darmkrebs betroffen als gesunde Menschen, generell ist das Risiko aber nur leicht erhöht. Mit regelmäßigen Untersuchungen zur Früherkennung lässt sich das Risiko minimieren.

Dank Ausschreibung konnte eine Antragsablehnung vermieden werden

Um eine Antragsablehnung aufgrund ihrer Vorerkrankung zu vermeiden, hat sich Frau L. entschlossen, sich unabhängig beraten zu lassen. Nachdem wir uns ein umfassendes Bild von ihrer Bedarfs- und Risikosituation machen konnten, haben wir eine anonymisierte Ausschreibung vorgenommen. Dabei wurden von uns diejenigen Lebensversicherer ermittelt, die bereit sind, dem Antragsteller einen Versicherungsschutz zu gewähren. Eine Ablehnung des Antrags wurde auf diese Weise umgangen. Auch die potenziellen Eintragung in die Sonderwagnisdatei der Versicherer, die bei Antragsablehnung erfolgen kann, konnten wir durch die Ausschreibung vermeiden.

Da sich Versicherer gern ein umfassendes Bild ihrer Antragsteller machen, haben wir Frau L. empfohlen, bei der Ausschreibung ihre aktuellen ärztlichen Untersuchungsergebnisse sowie eine Selbstauskunft zu ihrer Erkrankung in Form eines Fragebogens beizufügen. So konnten die potenziellen Versicherer das Gesundheitsrisiko besser einschätzen.

Wir finden Lösungen bei Vorerkrankungen

Gerne unterstützen wir Sie beim Abschluss Ihrer Risikolebensversicherung. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf und fordern Sie spezielle Versicherungsangebote bei Vorerkrankungen bei uns an – natürlich kostenfrei!

In unserer langjährigen Tätigkeit als unabhängige Versicherungsmakler haben wir bereits viele Mandanten mit den unterschiedlichsten Vorerkrankungen betreut. Unser Vorgehen bei der Vermittlung einer Risikolebensversicherung ist darauf spezialisiert, eine Antragsablehnung und damit eine Eintragung in die Sonderwagsniskartei der Lebensversicherer zu vermeiden.

Erfolgreicher Abschluss einer Risikolebensversicherung für unsere Mandantin

Innerhalb von zwei Wochen meldeten sich die Versicherungsunternehmen mit ihren jeweiligen Angeboten bei uns zurück. Nach einer umfassenden Prüfung aller Angebote mithilfe unseres professionellen Angebotsvergleichs konnte sich Frau L. schließlich für die in Preis und Leistung bestmögliche Risikolebensversicherung entscheiden.

Wie in solchen Fällen üblich wurde zwar ein Beitragszuschlag aufgrund des erhöhten Gesundheitsrisikos vom Risikolebensversicherer verlangt. Mit 30 % war dieser aber noch vergleichsweise niedrig, zumal das Angebot in allen relevanten Leistungspunkten dem Anforderungsprofil von Frau L. entsprochen hat. Durch unsere persönliche Beratung und die durchgeführte Ausschreibung konnten wir Frau L. somit erfolgreich dabei unterstützen, eine Risikolebensversicherung zur Absicherung ihrer Familie und des Hauses abzuschließen.

Beitrag veröffentlicht in: Lebensversicherung

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