Wildunfälle auf deutschen Straßen: 650 Fälle werden Kfz-Versicherern täglich gemeldet

Im Jahr 2014 wurden deutschen Kfz-Versicherungen insgesamt 238.000 Wildunfälle gemeldet. Insgesamt beliefen sich Kosten auf 575 Millionen Euro. 2013 war die Anzahl um 4 % leicht höher und die Versicherer gaben 2 % mehr aus, um die Schäden zu begleichen. 2015 mussten die Versicherer durchschnittlich 2.400 Euro für einen Wildschaden aufbringen.

Anzahl der Wildunfälle und Höhe der damit verbundenen Leistungsaufwendungen der Teil- und Vollkaskoversicherer in den Jahren 2003 bis 2014 (Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.)

Anzahl der Wildunfälle und Höhe der damit verbundenen Leistungsaufwendungen der Teil- und Vollkaskoversicherer in den Jahren 2003 bis 2014 (Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.)

Wie bei Konfrontation mit Wild gehandelt werden sollte

Autofahrern wird immer wieder empfohlen, die Warnschilder vor Wildwechsel zu respektieren und einen passenden Fahrstil an den Tag zu legen. Gerade an Wiesen- und Feldrändern sowie Wäldern ist ein verlangsamtes Tempo und vorausschauendes Fahren ratsam.

Bei der Wahrnehmung von Wild sollte man das Fernlicht abblenden und hupen, da das starke Fernlicht die Tiere verunsichert, sodass sie nicht selten auf die Gefahrenquelle zulaufen. Der Versuch, dem Wild auszuweichen, ist dagegen nicht zu empfehlen. Der Zusammenprall mit Bäumen oder Fahrzeugen des Gegenverkehrs birgt mehr Risiken als der Zusammenstoß mit einem Wildtier.

Sollte es zu einem Wildunfall kommen, sollte man daran denken, das verwundete Tier aufgrund eventueller Tollwutgefahr nicht zu berühren – dies ist dem Förster überlassen.

Teilkasko- bzw. Vollkaskoversicherungen übernehmen die Schadenregulierung

Teilkaskoversicherungen übernehmen Schäden, die durch Haarwild wie beispielsweise Rehe und Wildschweine entstanden sind. Manche Anbieter haben die Schadenregulierung auf Wirbeltiere ausgedehnt.

Auch Vollkaskoversicherungen kommen natürlich für einen Wildschaden auf, da durch sie jeder Schaden abgedeckt ist. Um eine problemlose und zügige Bearbeitung zu gewährleisten, ist die Wildbescheinigung des Försters von großer Wichtigkeit. Darüber hinaus sind Fotos vom Unfallort, Tier und Fahrzeug immer ratsam.

Glasbruch, Wildunfälle und Marderbisse sorgen für die meisten Schäden

Die Pkw-Teilkasko-Schadenbilanz des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zeigt außerdem, dass Glasbruchschäden 2014 zu den häufigsten Schäden zählen. Es kam zu 2,2 Millionen Schäden, die über 1,1 Milliarden Euro beanspruchten. Nach den Wildunfällen auf Platz 2 rangieren Marderbisse auf Platz 3. 216.000 Schäden waren für einen Schadenshöhe von 63,5 Millionen Euro verantwortlich.

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