Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen trotz Diabetes – ein Praxisbeispiel

Durch eine Verkettung ungünstiger Umstände kann eine Berufsunfähigkeit jeden treffen. Schlimmstenfalls kann dann kein Einkommen mehr verdient werden. Deshalb zählt eine Berufsunfähigkeitsversicherung (kurz: BU-Versicherung) neben der Kranken- und Haftpflichtversicherung zu den drei wichtigsten privaten Absicherungen. Sie ist vor allem für diejenigen empfehlenswert, die auf ihr Einkommen im bisherigen bzw. in einem vergleichbaren Beruf nicht verzichten können bzw. möchten.

Diabetes als Risikofaktor für den Versicherer

Vorerkrankungen wie Diabetes stellen für den Versicherer ein erhöhtes Risiko dar. Unmöglich ist der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung für Diabetiker deshalb zwar nicht, aber er ist auch längst kein Selbstläufer. Es hängt vielmehr vom Einzelfall ab, ob Versicherungsschutz gewährt wird oder nicht. Wenn mit der Diabetes-Erkrankung zum Beispiel Folge- oder Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck oder Übergewicht einhergehen, gestaltet sich der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung nahezu unmöglich. Auch Rauchen erschwert den Abschluss stark. Daher prüfen Versicherer anhand von Fragebögen sehr detailliert, wie es um den Gesundheitszustand des jeweiligen Antragstellers bestellt ist.

Hinweis: Diabetes erhöht in der Regel die Beitragskosten

Im Unterschied zu anderen Vorerkrankungen steigt das Risiko einer Berufsunfähigkeit bei Diabetes im Alter an. Falls Versicherer bereit sind, trotz einer Diabetes-Erkrankung Versicherungsschutz zu gewähren, werden aus diesem Grund im Normalfall höhere Beiträge und/oder ein Risikozuschlag erhoben. Je früher und mit je weniger Begleiterkrankungen Diabetiker aber einen BU-Versicherungsschutz beantragen, desto besser gestalten sich auch die Konditionen.

Als unabhängige Versicherungsmakler unterstützen wir Sie gern bei der Beantragung und dem Abschluss Ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung. Wie wir dabei vorgehen, zeigen wir Ihnen im Folgenden anhand eines Fallbeispiels aus unserer täglichen Praxis.

Diagnose Typ-2-Diabetes bei einer 38-jährigen Anwältin

Vor wenigen Jahren wurde bei Frau H. Diabetes vom Typ 2 festgestellt, die häufigste Ausprägung der Zuckerkrankheit. Sie litt recht lange unter relativ hohem Übergewicht, treibt seit zwei Jahren aber vermehrt Sport und achtet stärker auf ihre Ernährung. Daneben nimmt Frau H. blutzuckersenkende Tabletten ein.

Gerne möchte Frau H. eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, befürchtet aber, abgelehnt zu werden. Tatsächlich würde eine Ablehnung die Chancen auf einen erfolgreichen Versicherungsabschluss bei jedem weiteren Versuch immer weiter verringern. Der Grund dafür ist, dass eine Antragsablehnung in der Regel eine Eintragung in das Hinweis- und Informationssystem der deutschen Versicherungswirtschaft (HIS) nach sich zieht. Versicherer können hier einsehen, ob die zu Versichernde Person früher bereits abgelehnt wurde. Liegt eine Eintragung im HIS vor, wird nicht selten der Antrag kategorisch erneut abgelehnt. Frau H. ist sich dessen durch ihre Recherchen bewusst und beschließt deshalb, professionelle Unterstützung beim Abschluss ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung in Anspruch zu nehmen.

Wir finden Lösungen bei Vorerkrankungen

Gerne unterstützen wir Sie beim Abschluss Ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf und fordern Sie spezielle Versicherungsangebote bei Vorerkrankungen bei uns an – natürlich kostenfrei!

Wie wir eine Berufsunfähigkeitsversicherung dennoch erfolgreich vermitteln konnten

Um Frau H. die gewünschte Berufsunfähigkeitsversicherung zu ermöglichen, haben wir eine Voranfrage bei verschiedenen Versicherern gestellt, die wir stets anonymisiert und kostenfrei durchführen. Dazu benötigten wir genaue Angaben unserer Mandantin in Form eines Fragebogens, welchen sie unbedingt vollständig und wahrheitsgemäß ausfüllen musste. Nur so lässt sich sicherstellen, dass der potenzielle Vertragsschluss auch im Versicherungsfall wirksam ist. Werden nämlich gesundheitsrelevante Informationen verschwiegen, kann der Versicherer die Leistungen teilweise oder sogar komplett verweigern.

Typische per Fragebogen zu leistende Angaben

Frage Angabe
Wann wurde die Zuckerkrankheit (Diabetes) erstmals bei Ihnen festgestellt? Datum
Stehen oder standen Sie deshalb in ärztlicher Behandlung? Wenn ja, Name und Anschrift des Arztes
Wann haben Sie den Arzt zuletzt aufgesucht? Datum
Wie wird der Diabetes behandelt? keine Behandlung, Diät, Tabletten oder Insulin
Wurde bei Ihnen Eiweiß, Zucker oder Keton (Aceton) im Urin festgestellt? ja, nein oder unbekannt
Ist jemals ein Koma (Unterzucker) aufgetreten? ja (Datum) oder nein
Ist bei Ihnen jemals ein Schockzustand aufgetreten? ja (Datum) oder nein
Wie sind die Ergebnisse der letzten Laboruntersuchung? Nüchternblutzucker, Blutzucker postprandial, HbA1, HbA1 c, Kreatinin, Cholesterin, HDL, LDL, Triglyceride und sonstige
Ist eine Herz-Operation erfolgt oder geplant? Ja (Datum) oder nein
Von welchem Arzt/in welchem Krankenhaus wurden Sie wegen Ihrer Erkrankung behandelt? Wann? Name, Anschrift, Zeitraum, Art der Untersuchung/Behandlung mit Datumsangabe
Rauchen Sie Zigaretten? ja (Stückanzahl) oder nein
Bestehen oder bestanden Durchblutungsstörungen? ja (Welche Organe sind betroffen?) oder nein
Hat eine Augenuntersuchung stattgefunden? ja (Wann zuletzt? Mit welchem Ergebnis?) oder nein
Wurden Blutdruckwerte gemessen? ja )Blutdruckwert in Ruhe, Herzfrequenz, Wert unter Medikation) oder nein
Können Sie Ihren Beruf uneingeschränkt ausüben? ja oder nein (Welche Einschränkungen bestehen?)

Um die Angaben zu belegen, müssen darüber hinaus auch Laborberichte, Atteste und Befunde den Antragsunterlagen beigefügt werden.

Vergleich der Angebote von BU-Versicherern nach der Voranfrage

Die Angaben des Fragebogens und alle beizufügenden Unterlagen von Frau H. wurden von uns anonymisiert und den verschiedenen Versicherern zur unverbindlichen Prüfung vorgelegt. Einige von ihnen lehnten ab, andere wiederum unterbreiteten uns detaillierte Angebote. Diese gingen wir mit Frau H. Punkt für Punkt durch, um dasjenige Angebot zu ermitteln, welches den besten Versicherungsschutz zum bestmöglichen Beitrag bot. Letztlich musste Frau H. zwar einen Risikozuschlag in Kauf nehmen. Dieser bewegte sich jedoch in einem vertretbaren Rahmen und war Frau H. den gewünschten Versicherungsschutz auf jeden Fall wert.